Mittwoch, 5. August 2020
Ganztagesausflug der Turnveteranengruppe Töss im Coronajahr 2020
Sie stehen in kleinen Gruppen am Gleis 6 im Bahnhof Winterthur. 18 rüstige Turnveteranen. Eigentlich wie immer, doch etwas ist anders. Nach bald 4 Jahren dabei kenne ich sie sogar mit Namen, aber diesmal muss ich mich bei der Begrüssung auf andere Merkmale als das Gesicht verlassen. Grösse, Breite, Haarwuchs (Menge), Stimme und Aussprache, (manchmal gedämpft und undeutlich), Gewicht, etc. Die Maske lässt grüssen.
Diese hat unsere Pläne nicht verhindert. Wir haben uns schnell gefunden. In 7 Min. soll der Zug abfahren, aber der Tourenleiter fehlt, oder habe ich in nicht erkannt? Nein- sein Bruder ist in ein Telefongespräch vertieft und teilt uns kurz mit: „Er kommt nicht, - also er kommt schon, - aber später.“
Einer übernimmt jetzt sofort die fehlende Führung der Gruppe und animiert zum Vorrücken an die Spitze des Zuges, (der übrigens noch nicht angekommen ist). Also los, und als wir dort angekommen sind kommt der Ruf: “Kameraden zurück in die Ausgangsposition. Bewegung schadet bekanntlich nicht. Wir stehen wieder da wo wir waren. Der Zug Richtung Kreuzlingen, Winterthur ab 9.01 braust in den Bahnhof. Die ersten zwei Wagen praktisch leer. Wir aber stehen vor gut besetzten Wagons, also Kameraden: “Vorne einsteigen“.
Da soll mir mal einer sagen wir älteren Semester wären nicht flexibel.
Kreuzlingen-Hafen an 9.46. Wir marschieren durch die Unterführung und an die Oberfläche….ja wohin denn? Nach wenigen Schritten wird beschlossen den anderen Ausgang zu nehmen. Also zurück und schon stehen wir im riesigen Park der Kreuzlinger Strandpromenade.
Ein Museumsbesuch ist das nächste Ziel. Da den meisten von uns die Details nicht (oder nicht mehr) bekannt sind, fragt man zufällige Passanten nach dem Hafenmuseum. Ausser Kopfschütteln keine Antworten. Die Thurgauer sind doch sonst freundliche Leute. Da dämmert es einem. Der Schreibende klaubt sein, das von Walter mühsam ausgearbeitete Reiseprogramm, aus dem Rucksack. Und siehe das es gibt kein Hafenmuseum, aber ein Seemuseum!
Der Tag ist gerettet, als im Anschluss an unsern Museumsrundgang, das übrigens Interessantes aus der Geschichte rund um den Bodensee zeigt, wir unser Tourenleiter Walter Hubmann mit einer La-Ola-Welle begrüssen durften. Sein späteres Eintreffen ist eigentlich logisch. Er kennt die Ausstellung und wollte uns nicht im Weg stehen.
Der Rest dieses herrlichen Wandertages ist schnell erzählt. Mittagessen im Rest. Alti Badi am Hafen. Einer hat mit Stäbli gegessen und wurde trotzdem satt. Schifffahrt nach Altnau wo wir den „Boxenstopp“ im lauschigen Gartenrestaurant des Gasthaus Krone am See erfüllten und uns auf die eigentliche Wanderung vorbereiteten. Diese führte uns an herrlichen Badeplätzen und schönen Ausblicken auf den See, diesem entlang nach Kesswil, wo wir, nicht gerade erschöpft, aber ziemlich durstig, wiederum mit Seeblick den staubigen Rachen mit kühler Tranksame spülten. Übrigens haben wir dabei das einheimische Schaffen gewürdigt und, - einen Weissen der mit Müller und dem Thurgau zu tun hat.
Zwei Haltestellen mit der Bahn und wir treffen in Romanshorn ein. Entscheidungen müssen getroffen werden. Dort steht der IC in Richtung Heimat, auf der anderen Seite das schöne Restaurant direkt am Hafen. Mir und einer ganzen Schar fiel der Entscheid leicht, denn der Müller aus dem Thurgau ist nicht zu verachten.
Ein schöner Tag ging schliesslich zu Ende. An dieser Stelle vielen Dank an die beiden Tour-Organisatoren Hans Jörg Feuerstein und Walter Hubmann, die dafür sorgen, dass wir uns immer wieder zu abwechslungsreichen Wanderungen mit Zwischenhalten treffen dürfen. Dank aber auch an alle diejenigen, die ihre Geburtstage mit der Kostenübernahme der Zwischentranksame bereichern.
Während der Heimfahrt, im tiefen Polster der 1.Kl. versunken und schon ein wenig müde meinte einer: „Etwas hat gefehlt heute.“ Was denn? „Der Schnapshalt!“
Turi Schweizer
Link zum Reisebericht
Link zum Video der Wanderung
Link zur Fotogalerie